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Auszüge aus „Chronik Bootshaus Rogätz/Elbe“ von Wilfried Behrens  mit Unterstützung von Willi Meyer, Richard Voß, Klaus Eckhardt, Evelin Arnold und weiteren. Die genannten Fakten haben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Es besteht jedoch der Wunsch, daß die ersten Anfänge der Chronik vervollständigt und ergänzt werden und somit der Grundstein einer Chronik des Wassersports in Rogätz gelegt wird. Wilfried Behrens - Rogätz, im Mai 1998

Chronik

Fortsetzung der Vereinschronik mit Beiträgen von Klaus Eckardt - Rogätz,

Mitglied seit 1989 und vom November 1996 bis Januar 2009 2. Vorsitzender des

Vereins

Teil 1

- der Sportclub Kanu Rogätz stellt sich vor -

Teil 2

- nach dem 2.Weltkrieg -

Teil 3

- ab Winter 1952 -

Teil 4

- Fortsetzung -

Teil 5

- ab 1991 -

Teil 6

- Fortsetzung -

Teil 7

- Wasserwandersport -

Teil 8

- Vorstandsmitglieder des Sportclub Kanu Rogätz -
Teil 1  Der Sportclub Kanu Rogätz stellt sich vor Mit dieser Ausgabe möchten wir beginnen unseren Verin von den Anfängen bis in die Gegenwart vorzustellen und Ausblicke auf die Verantslatungen der nächsten 2 Monate zu geben.  Im Jahre 1928 gründete der Hamburger Johann Beckedorf, der zu dieser Zeit auf der Schiffswerft “”Gustav Sonntag” in Rogätz arbeitete, den Wassersportverein “Möwe EV” in Rogätz. Mit dieser Gründung begann der Wassersport in Rogätz. Mitglieder im Verein waren damals Rudolf Wolf, Richard Niemann, Robert Luther, Wilhelm Horstmann, Willi Lippelt und Paul Paasche. Später kamen Richard Huth, Karl Blachney, Kurt Senitz, Gustav Knop und andere hinzu. Zu einem Wassersportverein gehören auch Boote. Diese wurden von den Mitgliedern   eigenhändig gebaut und dann im Keller der Gaststätte Marx, heute die Verkaufseinrichtung Schlecker, untergestellt. Die ersten Vereinsführer waren: Johann Beckedorf		1928 – 1932 Wilhelm Horstmann	1932 – 1941 Richard Huth			1941 – 1944  Damals wurde nur das Wasserwandern betrieben. Neben den selbst gebauten Booten, hatten die Mitglieder 3 alte Wanderboote mitgebracht. Mit dem Krieg und dessem Ende  kam auch die Vereinstätigkeit zum Erliegen. Nach ersten Anfängen des Bootsbaus und deren Unterstellung kamen die Sportfreunde auf die Idee, eigene Unterstellmöglichkeiten zu schaffen. Im Jahre 1931 wurde am Fuße von „Böttchers Berg“ begonnen, den ersten Bootsschuppen  an der Elbe zu bauen. Die Fundamente wurden in Beton, im sogenannten Hochwasserbereich etwa 20 – 25m vom Ufer entfernt direkt am Steilhang eingebracht. Wenn man sich die Mühe macht, kann man diese Fundamente  heute nochfinden. Auf den Betonwänden und Betonpfeilern wurde eine Holzkonstruktion in Form eines Pultdaches gesetzt. So entstanden 4 Boxen je 5,00m tief. Durch den Kriegsausbruch 1939 konnten lediglich 2 Boxen vervollständigt werden und die restlichen 2 Boxen blieben ohne Dach. Kurz nach dem Ende des Krieges wurden die Hölzer des Daches entwendet und die Reste des 1. Bootsschuppens verfielen.  Veranstaltungstermine April und Mai: 04.04.2003 gemeinsames Baden in Magdeburg (Vereinsmitglieder melden sich bitte bei U.Koch) 18.04.2003 traditionelles Anpaddeln, ab 17.00 Uhr sind alle Einwohner der Verwaltungsgemeinschaft eingeladen (Lagerfeuer, Grillen und Getränke) 01.05.2003 Obstkistenrennen am Fährdamm (Anmeldung über die Grundschule Rogätz) 03.05.2003 Kaffeenachmittag anläßlich des Blütenfestes mit Blasmusik, abends wird gegrillt 24./25.05 2003 15. Rogätzer Kanuregatta am Baggerloch  Fortsetzung folgt…

Teil 2

Der Sportclub Kanu Rogätz

Teil 2 Nach   dem   2.   Weltkrieg   hatten   die   Menschen   andere   Sorgen,   als   sich   dem   Kanusport   zu widmen. Es waren schwere Jahre, doch die Jugend wollte und konnte nicht nur arbeiten. So   war   es   nicht   verwunderlich,   als   im   Sommer   1949,   4   Jugendliche   mit   2   Faltbooten   und einem     Zelt     von     Bad     Schandau     nach     Rogätz     eine     größere     Wanderfahrt     auf     der     Elbe unternahmen.    Auf    dieser    Fahrt    wurde    der    Gedanke    geboren,    in    Rogätz,    wieder    einen Wassersportverein zu gründen. Im    Februar    des    Jahres    1950    war    es    dann    so    weit.    In    der    damaligen    Gaststätte    „Gustav Heinze“   in   der   Steinortstraße,   gegenüber   der   Schiffswerft   „Gustav   Sonntag“   trafen   sich   8 Jugendliche   im   Alter   von   16   –   22   Jahren.   Eingebettet   in   der   damaligen   BSG   „Traktor   Rogätz“ wurde   die   Sektion   Kanu   gegründet.   Vorsitzender   derSektion   wurde   das   älteste   Mitglied   und gleichzeitig    der    einzige    Sportfreund    aus    dem    ehemaligen    Sportverein    „Möve    e.V.”,    Karl Blachney. Bei    der    Gründung    der    Sektion    Kanu    gab    es    noch    keine    Vereinsboote.    Lediglich    2    alte Faltboote   und   2   starre   Wanderboote   waren   im   Privatbesitz.   Doch   die   Mitglieder   wurden aktiv   und   waren   mit   großer   Begeisterung   bei   der   Vereinsarbeit.   Man   kann   sagen   es   war   eine Aufbruchstimmung   vorhanden,   wie   man   sie   nach   großen   Katastrophen   oder   Umbrüchen vorfindet. Von   den   Trümmern   des   früheren   Grundstücks   und   Verkaufsladens   „Staak“   wurden   alte Mauersteine   aufgeladen   und   zur   Steinortstraße   gebracht.   Dort   waren   die   Fundamente   für einen    großen    Bootsschuppen    ausgeschachtet.    In    eigenständiger    Arbeit    wurden    von    den Mitgliedern    des    Vereins    die    Fundamente    gefertigt.    Das    Kantholz    für    den    Holzschuppen bekam    der    Verein    vom    Zimmerei-    und    Sägewerksbetrieb    Wilhelm    Behrens.    Da    in    der Sektion     Kanu     einige     Zimmerer     und     Tischler     waren,     wurde     der     Abbund     für     den Bootsschuppen   selbst   hergestellt.   Die   Bretter   stellte   der   Rat   der   Gemeinde   zur   Verfügung, sie     mussten     aber     noch     bearbeitet     werden.     In     kurzer     Zeit     war     der     Bootsschuppen fertiggestellt.     Anläßlich     der     Schauregatta,     die     mit     den     Burger     Kanuten     gemeinsam veranstaltet   wurde,   wurde   der   Bootsschuppen   vom   stellvertretenden   Bürgermeister   Ernst Grobler   eingeweiht.   In   zwei   Räumen   war   Platz   für   16   Boote.   Mehr   Boote   gab   es   zu   dieser   Zeit in    Rogätz    nicht.    Jedes    Mitglied    konnte    sein    Boot    unterstellen.    Der    3.    Raum    wurde    als Werkstatt genutzt, denn es galt weitere Boote zu bauen. Bei   den   ersten   Regatten,   die   die   Sportfreunde   besuchten,   war   erkannt   worden,   dass   jeder Sportverein   sein   eigenes   Bootshaus   hatte.   Ein   Bootshaus,   in   dem   nicht   nur   Boote   standen, sondern    in    dem    sich    auch    das    Vereinsleben    abspielte.    Einen    Bootsschuppen    hatte    der Verein   schon.   Ein   Erweiterungsbau   nach   dem   Vorbild   anderer   Bootshäuser   mit   Raum   für Boote    und    Sozialräume    im    Erdgeschoß    und    einem    Gemeinschaftsraum    im    Obergeschoß wurde   entworfen.   Es   sollte   ein   Fachwerkbau   sein.   Die   Mitglieder   des   Vereins   sammelten Geld    in    der    Gemeinde    Rogätz    und    versuchten    zielstrebig    Baumaterialien    zusammen    zu tragen.   Nun   wurde   an   den   damaligen   Gemeinderat   von   Rogätz   ein   Antrag   gestellt   und   dieser erteilte    die    Erlaubnis    von    der    Forstwirtschaft    Dolle    Brandholz    abzuholen.    Dies    waren umgeschlagene   Kiefernholzstamme,   die   durch   einen   Flächenbrand   angekohlt   waren.   An einem   Sonntag   fuhren   12   Sportfreunde   mit   3   Langholzwagen   vom   Holzverarbeitungsbetrieb des     früheren     Rittergutes     Rogätz     in     den     Wald,     um     das     Holz     zu     holen.     In     der     Forst angekommen   wurden   noch   6   Bäume   zusätzlich   geschlagen.   Beim   Aufladen   kam   der   Förster. Da   die   Sportfreunde   keinen   ordentlichen   Holzschein   vorweisen   konnten,   schrieb   sich   der Förster   die   Autonummer   auf.   Um   dem   großen   Ärger   vorzubeugen,   fuhren   am   nächsten   Tag ein    paar    Sportfreund    zur    Forstverwaltung    nach    Dolle.    Ein    junger    Förster    hörte    sich    das Geschehene   an.   Er   war   offensichtlich   noch   nicht   informiert   worden.   Förster   Schröder   aus Heinrichshorst   musste   nun   das   zusätzliche   Holz   aufmessen   und   der   Gemeinderat   bezahlte die Rechnung. Das   aus   dem   Forst   geholte   Holz   wurde   zum   Schneiden   zum   Sägewerk   Behrens   gebracht. Nachdem      das      Holz      eingeschnitten      war,      wurde      der      Abbund      wieder      durch      die Vereinsmitglieder    allein    vorgenommen.    Die    Fundamente    wurden    wie    im    Bootsschuppen hergestellt.   Große   Mühe   bereitete   das   Aufmauern   des   einrohrigen   Schornsteins.   Doch   zum Winter   1951/52   stand   der   Erweiterungsbau.   Die   alten   Wassersportler,   die   vor   dem   Kriege Maurer    waren,    halfen,    das    Fachwerk    mit    auszumauern.    Steine    kamen    von    der    Ziegelei Rogätz   und   der   Ziegelei   Kehnert.   Die   Fenster   von   der   Holzverarbeitung   Tangerhütte,   wo   der Rogätzer   Holzbetrieb   des   früheren   Rittergutes   angeschlossen   war.   Mit   viel   Elan   konnte   im Jahr 1952 der Innenausbau des Aufenthaltsraumes fertiggestellt werden. In   eigener   Verwaltung   durften   Bier   und   Brause   in   Flaschen   im   Bootshaus   verkauft   werden. Ein    Sportfreund    hatte    die    Konzession    dafür    erhalten.    Nun    war    ein    ständiger    Treffpunkt geschaffen.   Die   Sektion   Kanu   hatte   sich   inzwischen   auf   ca.   30   Jugendliche   vergrößert.   Neuer Sektionleiter   war   nun   Otto   Pasche   und   das   älteste   Mitglied   zu   der   Zeit   Horst   Ring   mit   29 Jahren. Das   Gründungsjahr   war   auch   der   Anfang   einer   erfolgreichen   Rennsporttätigkeit,   die   bis   in die   heutige   Zeit   gepflegt   wird.   Im   Jahr   1950   nahmen   Vereinsmitglieder   an   Regatten   in   Burg und   Leipzig   teil.   Auf   diesen   Regatten   mussten   sich   die   Sportfreunde   noch   Boote   ausleihen. Das   sollte   und   musste   sich   ändern.   Bereits   im   Jahr   1951   konnten   Wettkämpfe   in   eigenen Booten, den sogenannten DS 50 durchgeführt werden. Fortsetzung folgt…

Teil 3

Der Sportclub Kanu Rogätz

Teil 3 Seit     dem     Winter     1952     stand     der     Erweiterungsbau.     Es     waren     nun     nicht     nur     für Unterstellmöglichkeiten   für   die   Boote   vorhanden,   sondern   auch   dem   Gemeinschaftsleben konnten nachgegangen werden. Die   Sportfreunde   des   Vereines   hatten   Träume   und   diese   Träume   waren   so   realistisch,   so dass    man    versuchte    sie    auch    in    die    Tat    umzusetzen.    Ein    massiver    Anbau    mit    Keller, Umkleideräumen   im   Erdgeschoss   und   eine   überdachte   Veranda   sollten   entstehen.   Zu   der damaligen   Zeit   kam   das   Fußballtoto   auf   und   ein   gewisser   Betrag   von   dieser   Lotterie   wurde dem     Sport     zur     Verfügung     gestellt.     Die     Sektion     Kanu     stellte     einen     Antrag     an     den Kreissportbund   Wolmirstedt   und   berief   sich   auf   Mittel   für   den   Sport.   Gleichzeitig   wurde   ein Artikel   in   die   Zeitung   gesetzt,   um   dem   Vorhaben   noch   mehr   Nachdruck   zu   verleihen.   Mit viel   Glück   wurden   5000   Mark   bewilligt.   Diese   5000   Mark   waren   in   der   damaligen   Zeit   sehr viel      Geld.      Durch      den      Maurerbetrieb      Güldenpfennig      wurden      die      entsprechenden Maurerarbeiten   ausgeführt.   Die   Zimmererarbeiten   erledigten   die   Vereinsmitglieder   wieder selbst.   Die   Bauarbeiten   wurden   1954   begonnen   und   konnten   1955   beendet   werden.   Im   Keller war   das   Brennmaterial   für   den   Winter   gelagert,   die   Umkleideräume   waren   für   Mädchen und    Jungen    im    Erdgeschoss    entstanden    und    im    Obergeschoss    war    eine    wunderbare geschlossene    Veranda    entstanden.    Bei    diesen    Baumaßnahmen    wurden    aber    auch    die Fundamente des Bootshauses durch die Unterkellerung am Giebel nochmals abgesteift. So wie das Bootshaus nun aussah, sollte es viele Jahre Bestand haben. Waren   es   1949   vier   Sportfreunde,   die   mit   dem   Zug   nach   Bad   Schandau   fuhren,   um   dann nach   Rogätz   zu   paddeln,   so   waren   es   1950   bereits   10   Sportfreunde.   Die   Boote   wurden   in einen   Eisenbahnwagen   nach   Bad   Schandau   verladen.   Ein   Sportler   fuhr   im   offenen   Waggon mit.    Nun    gab    es    auch    Reisemarken    (für    Lebensmittel),    wodurch    die    Fahrt    angenehmer wurde. Das   Wasserwandern   spielte   in   den   50iger   Jahren   eine   große   Rolle.   Autos   besaßen   kaum Privatpersonen   und   so   war   ein   Boot   ein   Verkehrsmittel,   mit   dem   viele   schöne   Gegenden unserer   Heimat   bereist   wurden.   Ein   Urlaub   auf   dem   Wasser,   bei   frischer   Luft   und   jede Menge   Abenteuer   war   interessant   und   amüsant.   Es   wurden   Fahrten   in   den   Spreewald,   um die    Insel    Rügen,    auf    der    Müritz    und    in    die    CSR    unternommen.    In    jedem    Jahr    wurden Vereinsmeister      im      Wasserwandern      ermittelt.      Aus      diesem      Grunde      wurden      auch Fahrtenbücher    geführt.    Man    konnte    Wanderwimpel    in    drei    Stufen    erringen    und    der Vereinsmeister erhielt eine Urkunde. In   den   60iger   Jahren   kamen   dann   Außenbordmotore   auf.   Viele   Sportfreunde   kauften   sich dann   Kanadier   und   Delphine.   Das   Wasserwandern   wurde   bequemer.   Solch   weite   Strecken, wie   in   den   ersten   Jahren   wurden   nun   nicht   mehr   zurückgelegt.   Die   Urlaubsfahrten   endeten dann   in   der   näheren   Umgebung,   wie   Wusterwitz,   Plauer   See,   Pritzerbe,   Klein-Kreuz   und Geltow.   Durch   die   Sportmotore   wurde   das   eigentliche   Paddeln   verdrängt.   Mit   der   Gründung des   ADMV   in   Rogätz   verlor   die   Sektion   Kanu   einige   Mitglieder.   Das   Wasserwandern   wurde zurückgedrängt    und    es    blieb    häufig    nur    bei    Strandfesten    an    den    Masten    oberhalb    von Rogätz. 1968   war   eine   Fahrt   nach   Hohenferchesar   geplant.   Im   Kreis   Wolmirstedt   war   aber   eine Epidemie   ausgebrochen   und   keiner   sollte   den   Ort   verlassen.   Die   Boote   wurden   am   Abend gepackt   und   in   der   Nacht   von   2   Sportfreunden   bewacht.   Am   nächsten   Morgen,   es   war   noch dunkel wurde dann gestartet. Das   Gründungsjahr   war   auch   der   Anfang   einer   erfolgreichen   Rennsporttätigkeit,   die   bis   in die   heutige   Zeit   gepflegt   wird.   Im   Jahr   1950   nahmen   Vereinsmitglieder   an   Regatten   in   Burg und   Leipzig   teil.   Auf   diesen   Regatten   mussten   sich   die   Sportfreunde   noch   Boote   ausleihen. Das   sollte   und   musste   sich   ändern.   Bereits   im   Jahr   1951   konnten   Training   und   Wettkämpfe in   eigenen   Booten,   den   sogenannten   DS   50   durchgeführt   werden.   20   Sportlern   standen   2 Rennboote   zur   Verfügung.   Bereits   im   darauffolgenden   Jahr   kamen   2   weitere   Boote   hinzu,   so dass   das   K1   und   K2   Training   verbessert   werden   konnte.   Es   gab   erste   und   zweite   Plätze   auf Regatten.   Der   größte   Erfolg   war   ein   zweiter   Platz   bei   den   Landesmeisterschaften   in   Halle   im K2 der weiblichen Jugend. Die   2.   Regatta   der   Sektion   Kanu   der   “BSG   Traktor   Rogätz”   musste   innerhalb   von   2   Tagen   auf das   andere   Elbufer   verlegt   werden,   da   im   Kreis   Wolmirstedt   die   Maul-   und   Klauenseuche ausgebrochen     war.     Jegliche     Veranstaltungen     waren     verboten.     Zu     dieser     DDR-offenen Regatta   hatten   16   Vereine   mit   ca.   300   Sportlern   ihre   Teilnahme   zugesagt.   Die   Siegesfeier fand   natürlich   am   Bootshaus   statt.   In   den   folgenden   Jahren   wurde   es   immer   schwieriger Regatten   zu   besuchen,   die   nicht   auf   dem   Wasserweg   erreichbar   waren.   Als   Transportmittel standen     zwar     LKW’s     von     der     damaligen     MTS     zur     Verfügung,     aber     es     gab     keinen Bootshänger. Doch auch dafür konnte eine Lösung gefunden werden. Fortsetzung folgt…

Teil 4

Der Sportclub Kanu Rogätz

Teil 4 Ein   Zeitungsartikel   von   1953   begann   mit   der   Überschrift:   „Republikoffene   Kanuregatta   in Rogätz“    weiter    heißt    es    in    dem    Artikel,    „Eine    gute    und    vorbildliche    Organisationsarbeit leisteten     die     Sportfreunde     Meier     und     Pasche     aus     Rogätz.     Sie     bewerkstelligten,     dass insgesamt   40   Rennen   mit   250   Teilnehmern   durchgeführt   werden   konnten.   In   harten   und spannenden   Kämpfen   rangen   die   Besten   und   Spitzenfahrer   der   DDR   um   Lorbeeren.“   Die Sektion    Kanu    trat    aber    nicht    nur    als    Veranstalter    von    großen    Regatten    in    Erscheinung, sondern auch mit seinen aktiven Kanuten sorgten sie für Beachtung und Anerkennung. Im   Jahre   1954   konnte   im   K2   der   1.   Platz   bei   den   Bezirksmeisterschaften   erzielt   werden.   Bei den   Gruppenmeisterschaften   in   Schwerin   im   Gleichen   Jahr   konnten   die   Männer   über   die 1000   m   den   1.   Platz   und   über   die   500   m   den   2.   Platz   erringen.   Durch   die   gute   Trainingsarbeit in   den   Jahren   1955   –   1957   nahmen   Sportler   an   den   DDR   –   Meisterschaften   und   einmal   an einer internationalen Regatta in Berlin teil. 1955   fanden   die   Bezirksmeisterschaften   im   Kanurennsport   auf   dem   Mittellandkanal   statt und    wurden    durch    die    BSG    Einheit    Wolmirstedt    organisiert.    Im    Meisterschaftslauf    der Männer   im   K   II   über   500   Meter   belegten   die   Rogätzer   Sportfreunde   Westphal-Benz   einen ehrenvollen   zweiten   Platz   hinter   der   Fermersleber   Mannschaft.   Über   die   1000   Meter   im DSK   II   belegte   ebenfalls   wieder   Rogätz   einen   zweiten   Platz   mit   den   Fahrern   Voß-Knackmus. In     einem     Abschnitt     der     Volksstimme     über     die     Meisterschaft     heißt     es     weiter,     „die Traktorsportler   starteten   erstmalig   mit   ihrem   Rennmannschaftskanadier   auf   einer   Regatta und   erkämpften   für   den   Kreis   Wolmirstedt   einen   herrlichen   Sieg.   Sie   belegten   den   dritten Platz   und   verwiesen   die   routinierten   Fahrer   von   Einheit   Burg   auf   den   vierten   Platz.   Traktor Rogätz wurde damit Kreismeister im RMC. Anlässlich   der   Regatta   1957   auf   dem   Mittellandkanal   steht   folgendes   in   der   Zeitung:   „   Den Leistungsstand   früherer   Jahre   der   Rogätzer   Kanuten   demonstrierten   Benz-Voß   im   K   II   über 1000   Meter.   Sie   fuhren   ein   schweres   Rennen,   gewannen   es   dank   ihrer   Kondition   vor   Burg und   Calbe.   Mehr   solcher   Mannschaften   vom   Schlage   Benz-Voß,   wenn   Rogätz   wieder   das werden will, was es vor einigen Jahren war!“ Das   beste   Ergebnis   ereichte   die   Sektion   Kanu   1956   in   Schwerin,   als   man   Gruppenmeister der Nordbezirke wurde und anschließend den 4. Platz bei der DDR Meisterschaft belegte. Durch   die   Einführung   neuer   Boote   und   den   damit   verbundenen   Kosten   kam   es   zu   einem Niedergang des Rennsports. Ende   der   50er   Jahre   wurde   der   Rennsport   mit   nur   kleinen   Mannschaften   aufrecht   erhalten. Ab     1960     begann     der     Aufbau     einer     Schülermannschaft     im     Rennsport.     Durch     gute Trainingsarbeit   gab   es   bei   den   Schülern   viele   Siege   auf   Kreis-   und   Bezirksmeisterschaften, sowie    bei    den    Spartakiaden.    Einige    Sportler    ualifizierten    sich    für    die    Bezirksauswahl.    In dieser Zeit konnten auch die ersten Plaste Boote angeschafft werden. Die   Sportfreunde   waren   überall   auf   dem   Wasser   zu   Hause.   So   verwundert   es   auch   nicht, dass    sie    aktiv    am    Wettkampf-Slalom    teilnahmen.    Slalom    Veranstaltungen    in    Zwickau, Weißenfels   und   Jena   wurden   besucht.   Auch   an   Trainingslagern   im   Slalom   in   Magdeburg, Bernburg    und    Rathenow    nahmen    Sportler    teil.    War    der    Wasserstand    der    Elbe    günstig konnten     unterhalb     des     Bootshauses     und     oberhalb     der     Fähre     an     der     Mauer     kleine Wettkämpfe   ausgetragen   werden.   Erfolge   blieben   auch   hier   nicht   aus.   So   erkämpften   sich die   Männermannschaft   bei   den   Bezirksmeisterschaften   5x   den   Titel   in   ununterbrochener Reihenfolge   und   konnten   so   den   Wanderpokal   für   immer   nach   Rogätz   holen.   Leider   hatte der    Slalom    in    der    damaligen    Zeit    in    der    Sportpolitik    nicht    den    Stellenwert    und    wurde finanziell   auch   nicht   gefördert.   In   den   60er   Jahren   wurde   der   Bereich   Slalom   für   immer eingestellt. Die Bedingungen waren und sind in Rogätz zu ungünstig. Fortsetzung folgt…